Startseite › Nein Sagen im Job
Bestimmt kennst du Situationen wie diese: Du bist in deiner Arbeit mit einer wichtigen Aufgabe beschäftigt, die du dringend abschließen musst. Auf einmal kommt ein Kollege zu dir und bittet dich, ihm “jetzt gleich” bei etwas zu helfen, weil “du das ja so gut kannst”.
Oder du führst gerade ein wichtiges Telefonat, während deine Kolleginnen vor deinem Arbeitsplatz stehen und dir Stress machen, damit du mit ihnen “endlich” Mittagessen gehst.
Im Einzelfall kannst du diese Situationen sicher gut bewältigen und kompensieren. Wirst du in deiner Arbeit aber zu oft unterbrochen, abgelenkt oder von anderen beansprucht, hat das Konsequenzen: Deine Produktivität, die Qualität deiner Arbeit, deine Stresswahrnehmung und dein Wohlbefinden werden zunehmend darunter leiden.
Ein „Nein“ kann dir helfen, gesunde Grenzen zu setzen:
Kannst du deine eigenen Bedürfnisse und Prioritäten durchsetzen, werden dich Kolleg:innen, Vorgesetzte und Geschäftspartner:innen mehr respektieren!
Anfangs kann es schwierig sein, anderen eine Bitte oder einen Wunsch abzuschlagen. Vor allem, wenn du befürchtest, dass sich das auf deine Beurteilung oder deine Beliebtheit auswirken könnte.
Mit ein wenig Übung lernst du, Nein zu sagen, ohne dich dabei schuldig oder unangenehm zu fühlen. Es geht natürlich nicht darum, anderen immer die kalte Schulter zu zeigen oder durch eine Verweigerungshaltung aufzufallen! Vielmehr kommt es darauf an, deine persönlichen Ressourcen so zu schützen, dass du deine eigenen Aufgaben gut und stressfrei bewältigen kannst.
Denn: Hast du deine eigenen Projekte im Griff, kannst du mit gutem Gewissen auch zusätzliche Aufgaben übernehmen – ohne, dass du oder deine Arbeit Abstriche machen müssen.
Setze Prioritäten und teile deine To-Dos nach Wichtigkeit und Dringlichkeit ein (Link auf Beitrag “besseres Zeitmanagement”). Sind deine dringenden Aufgaben zu zahlreich, um sie in der möglichen Zeit zu schaffen, solltest du sie rechtzeitig abgeben. Es gibt immer jemanden, der für dich übernehmen oder dich unterstützen kann!
Beantworte diese 5 Fragen, um einzuschätzen, ob du eine Aufgabe delegieren kannst:
Sagst du nur Ja, weil du Angst hast, Nein zu sagen?
Auch wenn die Anfrage dich überfordert, überlastet oder Überstunden bedeutet?
Dann bist du vielleicht in die sogenannte “Gefälligkeitsfalle” getappt. Sie versteckt sich häufig sehr geschickt in deinem Arbeitsalltag: Sind dir Kolleg:innen oder Vorgesetzte wichtig oder verbindet euch ein freundschaftliches Verhältnis, fällt es viel schwerer, ihnen eine Bitte abzuschlagen. Du willst ja weiterhin gut mit ihnen auskommen.
Aber: Immer Ja zu sagen, kann dich in deiner Karriere behindern!
Denn, wenn du immer Ja sagst…
… wirst du weniger ernst genommen
… fällt es dir immer schwerer, dich durchzusetzen
… wirst du häufiger ausgenutzt
… machst du dich abhängig von der Meinung anderer
… überlastest du dich systematisch selbst
Beim Nein-Sagen gibt es 6 Tricks, um dein Gegenüber nicht vor den Kopf zu stoßen:
1. Höre dem anderen zu, unterbrich ihn/sie nicht und lass ihn/sie aussprechen.
2. Gib deinem Gegenüber die Bestätigung, verstanden worden zu sein.
3. Formuliere eine nachvollziehbare Ablehnung und begründe diese kurz.
4. Bleib höflich und respektvoll, auch wenn die Anfrage unverhältnismäßig war.
5. Achte darauf, nicht laut zu werden oder beleidigt zu wirken – das wirkt aggressiv und unreif.
6. Vermeide Aussagen, die dich schwächer wirken lassen, wie “Immer ich“, “Schon wieder”, “Nie kann ich” etc.
Deine Mitarbeiter:innen kommen immer wieder mit Wünschen oder Ablenkungen zu dir. Je freundschaftlicher euer Verhältnis ist, desto eher wirst du dich darauf einlassen, auch wenn du es eigentlich nicht willst.
Hier sind 3 Tipps, wie du zu deinen Kolleg:innen Nein sagst, ohne Nein zu sagen.
Für ein einfacheres Verständnis geben wir symbolische Antworten für typische Arbeitssituationen.
Das Pro-Level! So sagst du zu deinem Chef oder deiner Chefin Nein, ohne Nein zu sagen:
Für ein einfacheres Verständnis geben wir symbolische Antworten für typische Arbeitssituationen.
„Ich habe leider nicht die Zeit, bei der Präsentation dabei zu sein. Aber ich helfe Ihnen gerne dabei, die Folien dafür aufzubereiten.“
„Danke, dass Sie mir so viel Vertrauen entgegenbringen. Ich muss Sie aber darauf hinweisen, dass sich der Abgabetermin von Projekt X nach hinten verschieben wird, wenn ich diese Aufgabe zusätzlich übernehme.”
„Ich bin zurzeit enorm eingespannt, sodass ich diesem Projekt nicht die Aufmerksamkeit widmen kann, die es verdient hat. Das würde dem Ergebnis schaden.“
„Wir hatten verabredet, dass das andere Projekt unbedingt Vorrang hat. Soll ich das dafür zurückstellen?“
„Sie wissen, ich arbeite gerade an den Projekten X und Y. Um diese beiden und das Zusatzprojekt ordentlich erledigen zu können, brauche ich Unterstützung.”
„Ich kümmere mich gerne darum – bis Ende der Woche/ bis *DATUM* habe ich das erledigt.“